Wofür steht die Hospizbewegung?
Die Hospizbewegung lehnt aktive Sterbehilfe ab, setzt sich für eine würdevolle Behandlung und ausreichend palliative Versorgung der Schwerkranken ein und regt öffentliche Diskussionen ethischer Fragen an. Sterben, Tod und Trauer werden von unserer Gesellschaft noch immer verdrängt und sollen wieder als natürlicher Teil des Lebens anerkannt werden.
Hospiz
Das Wort leitet sich vom lateinischen Wort: ‘hospitium’ = Herberge,
Beistand, Schutz, Fürsorge, -ab. Im frühen Mittelalter boten Hospize
Pilgern auf ihrem Weg über die Alpenpässe Schutz. Dort wurden Kranke
gepflegt und Sterbende begleitet. Zwei
Frauen ist es zu verdanken, dass die Hospizbewegung die ganze Welt
eroberte. Zum einen Dame Cicelly Saunders in England, die als Ärztin die
Betreuung von Sterbenden in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellte und
die Prinzipien der modernen Schmerztherapie entscheidend mitentwickelte.
Sie eröffnete 1967 das St. Christopher’s-Hospice in London. Dr.
Elisabeth Kübler-Ross erregte 1969 mit ihrem Buch: “Interviews mit
Sterbenden” Aufsehen. Die Schweizer Ärztin und Psychiaterin widmete sich
vor allem sterbenden Kindern und brachte die Hospizidee nach Amerika.
Deutschland tat sich schwer, nachdem 1971 der Dokumentarfilm “Noch 16
Tage – eine Sterbeklinik in London”, gedreht von Pater Iblacker und
Sigfried Braun, im ZDF ausgestrahlt wurde und
anstelle des Wortes Hospiz der Begriff „Sterbeklinik“ verwendet wurde.
Deutschland war empört und befürchtete eine Ghettoisierung der
Sterbenden. Erst 10 Jahre später konnte dieses Thema wieder sachlich
diskutiert werden.
Unsere Gruppe bietet ambulante Hospizarbeit an, das heißt, wir besuchen die Menschen, die unsere Unterstützung wünschen, zuhause, im Krankenhaus oder Pflegeheim.
In Schopfheim und Kandern besteht ebenfalls eine ambulante Hospizgruppe,
nähere Information erhalten Sie direkt über die Seite der ambulanten Hospizgruppe Schopfheim.
Stationäre Hospize, in denen Sterbende liebevoll
versorgt ihren Lebensweg beenden dürfen, entstanden im Laufe der Jahre
in vielen Städten Deutschlands. Im Landkreis Lörrach wurde im Oktober
2010 das Hospiz am Buck eröffnet.
Was bedeutet Palliativmedizin
Wenn Heilung (kurativ) nicht mehr das Ziel der Behandlung ist, dann kann
mithilfe der Palliativmedizin den Betroffenen Linderung der Beschwerden
und eine ganzheitliche Betreuung ermöglicht werden. Das Wort ist
abgeleitet von lateinisch Pallium = der Mantel. Palliativstationen gibt
es an größeren Kliniken, z.B. in Freiburg. Dort können Schwerkranke,
meist Krebspatienten, eine gute Schmerztherapie und Symptomkontrolle
erhalten mit dem Ziel, wieder nach Hause entlassen zu werden, um dort
die letzten Lebenstage zu verbringen.
Ein neues Gesetz sichert jedem Sterbenden unabhängig von seiner
Erkrankung ein Recht auf palliativmedizinische Versorgung zu. Dies
beinhaltet u.a., dass “Spezialisierte ambulante Palliative
Versorgungsteams (SAPV)” den Schwerkranken zu Hause oder im Pflegeheim medizinisch-pflegerisch mitbetreuen.
Palliativnetz Lörrach: Palliativnetz Lörrach gGmbH
Weitere Information erhalten Sie auch über:
Wegweiser Hospiz und Palliativmedizin Deutschland oder die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin.

